Schleppjagd im Haupt- und Landgestüt Marbach 17.10.2009


Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und Dr. Dieter Förschler luden auf das Gelände des Haupt- und Landgestüts Marbach/L.
zur Herbstschleppjagd ein:

Im Anschluß sind 3 Berichte und viele Bilder weitere Bilder gibt es hier
Berichte Bilder
Veranstalter: Haupt- und Landgestüts Marbach/L.
Jagdherrschaft:     Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und Dr. Dieter Förschler
Leitung:    Hauptsattelmeister Rolf Eberhardt
Master:    Gerd M. Klapschus
Schleppenleger:       Andrea Wiehn, HSM Rolf Eberhardt
Equipage:    Werner Hauck, Klaus Hermann, Dr. Ulrike Naumann, Bettina und Clemens v. Welck
Feldführer:      1. Feld: Friederike Mönch
  2. Feld :Dr. Walter Huber
Reiter im Feld:  36
Hunde:    12 Koppeln
Jagdstrecke 16 km, 7 Schleppen, 16 Hindernisse,
Wetter Bewölkt bis sonnig, Nieselregen, bei 4 C
Bläser Jagdhornbläser Kornwestheim
Fotograf Dirk Fichter (www.photographx.net)
               
 
Auf Drängen von Friederike Mönch nahm ich am 17.10.09 im HuL Marbach an meiner ersten Jagd teil. Da ich totales Neuland betreten wollte, war ich sehr nervös. Und da Friederikes und mein Pferd während der Anfahrt nicht so harmonierten und wir noch umladen mussten, kam es mir wie ein schlechtes Ohmen vor, da auch noch das Wetter nicht so toll war und es dauernd regnete. Als Stärkung gab es zum Stelldichein Hefezopf, Schnaps und Sekt. Unter leichtem Nieselregen, der zum Glück nach lies und aufhörte, holten wir unsere Pferde und wurden vom Jagdherrn Dr. Dieter Förschler begrüßt. Dann hieß es auf zur Jagd. Mein Pferd war sehr nervös, da es für uns beide die erste Jagd war und die vielen Pferde und Hunde ungewohnt waren. Doch mein Pferd hat sich als begeistertes Jagdpferd herausgestellt. Sie machte super mit und so machte die Jagd riesigen Spaß. Die Pause kam sehr schnell und die Reiter und Zuschauer wurden mit Schmalzbrot, Laugenweckle, Pfefferbeißer und Getränken gestärkt. Der Boden hat auch nach der Unterbrechung super gehalten und das Wetter auch. Verwundert haben mich die vielen Fotografen, die trotz des schlechten Wetters fleißig Fotos machten – ob das wohl immer so ist? Auch die Jagdbläser hielten bei den schlechten Verhältnissen durch. Die Schleppen waren super gelegt und die Hindernisse den Wetterverhältnissen angepasst und trotz manchem übermütigen Reiter ist nichts Schlimmes passiert. Ausgeklungen ist die Jagd für die Hunde mit Pansen und für die Reiter mit Bruch und Meuteknopf.
Für mich war meine erste Jagd ein voller Erfolg. Nur beim nächsten Mal sollt ich meine Stollen besser reindrehen, da ich die Hälfte verloren hab. Was mich nicht an einer Wiederholung hindern wird.

Berichterstatterin: Isabel Wacker




Jagdherr Dr. Dieter Förschler





Master Gerd Klapschus
ein weiterer Bericht

Jagd in Marbach bei 3% 
Seit Tagen regnet es, nieselt es und stürmt es, nasskalt, Temperaturen kurz vor dem Gefrierpunkt. Wetteraussichten: Regen mit 97% Wahrscheinlichkeit, evtl. Schnee. Warum steht man doch am Samstag früh auf, macht die Pferde fertig und fährt bei Dauerregen zur Jagd? Wir überwinden uns! In Marbach angekommen hat sich das Wetter nicht geändert. Unsere Freunde aus dem Südwesten Englands sind nach einer kleinen Odyssee von fünfeinhalb Stunden gerade noch rechtzeitig zum Testritt am Freitag angekommen. Wie Queen Elisabeth beim Staatsbesuch 1965 wurden sie von hilfsbereiten Unwissenden vom Flughafen Stuttgart ins Schiller-Marbach statt ins Pferde-Marbach geschickt. Etwas verwundert sind sie über die Sitten und Gebräuche der Germanen schon, sie haben noch nie ihre Pferde selbst getrenst oder gesattelt, geschweige denn geputzt und dabei reitet John immerhin 60 Jagden im Jahr.
Man trifft sich im Engländerstall am Stutenbrunnen zum Stelldichein bei Sekt und Hefezopf. Freudiges Hallo, aber jedes zweite Wort bei der Begrüßung: Mistwetter!!! Der Jagdherr Dr. Förschler schaut besorgt auf die kleine Schar Reiter, die aber stetig ansteigt. Beim Abritt haben sich dann doch 36 Reiter im Feld versammelt. Fritz Pape ist mit einer Gruppe Jagdreitern angereist und fühlt sich wohl wie in Irland. Im Graupelregen geht es aus dem Gestütshof entlang der Koppeln mit der galoppierenden Araberstutenherde bergan zur ersten Schleppe. Die Gastgeberin hat es vorgezogen zu den Trinkern der Lüfte nach Aachen zu fahren, als beim Ritt über Marbachs Fluren im Regen zu ertrinken. Im Wald die Schleppenleger ab und die Hunde noch bei Fuß geht es weiter im Schritt bis zum Waldtrauf. Die Hunde fiebern und Gerd Klapschus lässt sie mit einem Allez auf die Fährte. Mit hellem Geläut preschen sie los und schon ruft er Gute Jagd und wir folgen im forschen Galopp über die lange Wiese, der Regen peitscht uns ins Gesicht. Dann eine scharfe Kurve nach rechts den Berg hinauf, hoffentlich rutscht mein Pferd nicht, dann der erste Sprung in Sicht, sauber ausgemäht und nicht zu hoch. Mein Schimmel nimmt ihn lässig und packt dann auf, um an den Hunden dranzubleiben, ein großer Bogen über die Wiese zu den Hecken hin, gleich dahinter ist das nächste Hindernis und drüber und jetzt noch den Hügel hinauf und die erste Schleppe ist geschafft. Die Hunde werden gesammelt und schon reitet der Master mit ihnen fort. Die Reiter im Feld sind außer Atem, die Pferde hell wach, wo geht es weiter? Wir reiten zur Straße am Eichelesgarten, überqueren sie und schon galoppieren die Schleppenleger davon, erst gerade aus, dann den Hang hinunter und an diesem entlang ziehen sie einen Linksbogen wieder hinauf und im weiten Lauf zu uns zurück. Die Hunde merken es nicht und folgen freudig und  spurlaut der Schleppe. Am 2. Bogen überschießt Thomes, rennt geradeaus Richtung Schafhaus und nimmt das ganze Pack mit, aber sofort haben die anderen den Fehler bemerkt und kommen lautstark mit freudigem Gebell zurück auf die Schleppe. Equipage und Feld parieren durch, doch geschwind geht es weiter. Der Boden ist griffig und die Pferde fliegen über den nächsten Sprung den Hunden hinterher. Noch mal ein weiter Bogen über die riesige Wiese noch mal ein Sprung im Flug und die 2.Schleppe ist vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man Schloss Grafeneck unter grauem Himmel, der Regen lässt langsam nach oder spür ich ihn gar nicht mehr? Die Pferde dampfen, überall freudiges Gemurmel, die Stimmung ist famos. Ist es noch irgendjemandem kalt? Steil bergab, durch unwegsames Gelände geht es zur nächsten Schleppe, unter der großen Straße hindurch ins Wiesental. Uns schlägt beißender Geruch entgegen. Die Wiese ist kurz vorher dick mit Gülle gedüngt worden. Was werden die Hunde tun? Aber Master Klapschus bleibt ruhig, Schleppe ab. Wir warten bis die letzten Reiter aus dem Tunnel kommen, dann Hunde los und Gute Jagd! Die Hunde geben Laut und sind so schnell wie immer, ich reite auf Lücke, um sauber zu bleiben, die Hunde stört der Gestank nicht, exakt folgen sie der Fährte. Nach einem Kilometer geht es endlich raus aus der Wiese über einen Acker im großen Bogen zu den Schleppern  am Waldrand. Im Schritt zurück bleibt Zeit zum Verschnaufen und mit den anderen Reitern ein paar Worte zu wechseln. Die Reiter nehmen langsam die Farbe des Bodens an, unsere vorwitzigen Österreicher singen den Engländern Auszüge aus Queens „We will rock you“ ( …mud on your face…) vor. Aber schon sind wir über die Straße. Schleppe ab, das Feld zieht an den Hunden vorbei und nimmt längs der Schleppe Aufstellung, die Hunde los und im Galopp an Jagdhornbläsern, Zuschauern und Fotografen vorbei, wieder den Hang hinunter, die Pferde preschen abwärts in vollem Tempo über den Sprung und dann aber rechtsherum zu den Eichen mit weiteren Sprüngen. Das Feld dicht auf, donnert heran und wird im Bogen von den Hunden weggeführt. Ein Bügelriemen ist gerissen, aber schnell wird Ersatz herbeigeschafft. Im Schritt geht es zum Schafhaus hinunter, plötzlich macht der Himmel auf und der Wald am Horizont fängt herbstlich an zu leuchten. Der Jagdherr strahlt wie die Sonne, die Pferde schnauben und dampfen und die Jagdgesellschaft ist vergnügt. Nach dem Ritt durch den Wolfgangssee sind wir an der Rast. Mit Getränken und Imbiss stärken wir uns bei wärmendem Sonnenschein. Die Regencoats der Reiter wandern in den Kofferraum der frierenden Zuschauer. Diese sind froh, einen Platz auf einem warmen Pferderücken zu ergattern, um trocken zu reiten. Robert, unserem Jagdgast aus England, werden die Bremsen, sprich Kinnkette, nachgezogen, von da an ist sein Vergnügen grenzenlos. Die Jagdhornbläser spielen für uns Fanfaren. Eine Gruppe Fotografen, die an einem Kurs teilnehmen, nutzt die Gelegenheit ihre Speicherkarten voll zu knipsen. Das Signal zum Aufsitzen ertönt, die Fotoleute rennen mit ihren in Plastiktüten verhüllten Kameras zum nächsten Sprung, Rolf Eberhardt und Andrea Wiehn schleppen durch die gepflasterte Furt, dann über einen Baumstamm den Berg hinan Richtung Grafeneck. Die Hunde noch abgelegt, werden abgeschirmt, damit sie nicht abkürzen, die Zuschauer latschen über die Schleppe, doch der Master bleibt ruhig. Dann die Hunde los, sie jagen durch die Furt zum Sprung und dann den langen Berg hinauf, wir hinterher durchs Wasser, die Stollen verhindern das Rutschen,  zum Sprung der Boden etwas tief, aber die Pferde machen riesige Sätze und stürmen hinter den Hunden her. Der Berg zieht sich, sogar die Hunde werden langsamer, auf halber Höhe geht es um einen Jungviehstall herum und weiter den Berg hinauf, hier können wir neben den Hunden galoppieren. Oben geht es über die große Wiese erst Richtung Grafeneck und dann im Bogen zurück bis zu einem Waldeck. Wir vermissen den mächtigen Baumstamm, der noch im letzten Jahr zum Springen einlud. Im Schritt geht es zum Jungviehstall hinunter und schon wird die nächste Schleppe gelegt. Rolf zieht einen weiten Bogen auf der Anhöhe am Laubwald entlang bis fast zum Steilhang über dem Schafhaus. Bei Sonnenschein galoppieren wir bergauf und bergab bis zum Ende der Schleppe. Im Schritt den Steilhang hinunter am Rastplatz vorbei, durch den Teich und über Schienen und Straße wechseln wir wieder das Gelände. Die letzte Schleppe führt über die große Wiese zum Eichelesgarten dort über eine Reihe von Hindernissen, dann nach scharfer Kurve gerade über die Teerstraße durch die Hecke und danach noch durchs Weidetor zum Militaryteich. Halali, Halali! Hochgefühl stellt sich ein: Wir haben es geschafft, kein Sturz, kein Unfall, Hunde und Pferde heil, die Jagd ist vorbei. Der Jagdherr winkt mit dem Handschuh, wir reiten mit den Hunden durch den Teich, das Feld folgt. Im Schritt zieht die Equipage mit den Hunden in Richtung Gestütshof, da kommen die Autos der Fotografen: Pech gehabt, wir waren schneller. Die Reiter im Feld sind glücklich und noch beschäftigt mit dreckverschmierten Gesichtern Küsschen auszutauschen. Das Wetter hält –noch- im Westen ziehen dunkle Wolken auf, aber uns juckt das nicht mehr. Die lange Schrittstrecke reicht, um die Pferde trocken zu reiten. Wir versammeln uns am Stutenbrunnen und nach kurzer Ansprache des Masters und lautem Horrido der Reiter fallen die Hunde gierig über ihr verdientes Cureé her. Die Reiter sind abgesessen und erhalten Bruch, Knopf und Schnaps. In der Runde sieht man erschöpfte, glückliche Gesichter. Die Hunde verlassen den Platz und wir sitzen auf, um die Pferdebeine in der Lauter zu kühlen. Beim anschließenden Absatteln fängt es wieder an zu nieseln und wir beeilen uns die Pferde zu verladen. Zum Abschluss trifft man sich in geselliger Runde im gut geheizten Gestütsgasthof. Master mit Frau, Hunden und Pferden sind schon auf dem Heimweg ins weite Saarland. Die Engländer strahlen und wollen nächstes Jahr wieder kommen. Ein langjähriger Teilnehmer meint: das war der schönste Jagdtag in Marbach. Und nach einem guten Essen und netten Gesprächen machen wir uns zufrieden auf die Heimfahrt, bei Regen und Temperaturen kurz vor dem Gefrierpunkt.

Berichterstatter Clemens v. Welck




Die Bläser am Stutenbrunnen




















und hier der Bericht unserer englischen Gäste
After successfully landing at Stuttgart on the Friday morning, we travelled to Marbach a.N. which is north of Stuttgart – apparently, the same mistake as the Queen of England in 1965.  After 5 hours and guidance from Oliver Georgii we arrived at Marbach Stud, Gomadingen; where Rolf Eberhardt, the Stud Manager, was waiting patiently.
 
Our riding experience started with a short walk to the first obstacle and then what one would describe as mayhem, erupted (Chaos). Horse going everywhere, expressing frivolity and uncontainable excitement; provoking the English gentlemen to break ranks by not staying in line and going off, to do our own thing. After attempting the first obstacle, the horses and mount settled down. However, Robert could not slow or stop his horse which was really scary and disconcerting, yet fun to watch, as he vanished into the next field with no control.

Saturday morning started with a tour of Marbach stud which was very interesting, and something completely different to what either of us had previously experienced; very enjoyable and fascinating. 
Then it was time to get the horses ready, which came as a shock, particularly for John who always has his horse groomed and tacked, ready to go; when hunting in England. After disassembling the language barrier, a gentleman’s agreement was established; John’s horse was prepared. In England, it is traditional for the horse to be groomed for a rider.
 
It was soon time for the meet; we entered the stud to be greeted with warm smiles, good food and drink. When the horns started to play, the music echoed majestically around the room and made the hairs stand up on the back of our necks; it was truly an exuberant delight to behold.
 
Upon returning to the stable block, we collected our horses and rode out on the first run. With the full cry from the hounds, as the scent was locked, the mounted field gave chase with a massive explosion from our horses; with what seemed like  a pace of 40 km per hour. It was electrifying; a massive burst of energy from the horses and huge smiles from the riders (a mixture of fear, trapped wind and excitement). Over our first obstacle and gallop away to the second which we both missed due to the rapid pace and the horses clinging to the path of herd. This was the only jump that John missed, but Robert was still attempting to hold or stop his horse. One thing that really stuck out, was the abundance of photographers; Dirk Fichter as offical photographer, Gabriele Boiselle and her students, with Bernadette Georgii blending in with John’s camera; taking photos like the professionals; sending us home with a digital memory, thank you. We galloped heartedly, and manfully managed to complete both runs, one and two. John had managed to work his way forward to the front for the second run. Robert did manage to complete the second run although he did do a number of large circles with his riding hat half way down his face. Is this something they do in England? John was now well and truly hooked, and was  jumping every obstacle as if trying to qualify for the GB Olympic team.  We then encountered superb hospitality yet again at the break, with great food and drink and excellent conversation and a warm welcome from new faces. Lots of people came up to both of us and made us very welcome. With some slight adjustment to Robert’ s bridle he now had control and look out as Robert decided to join John at the front of the hunt for the last two runs. It was transformational as they both jumped each and every obstacle with massive beaming smiles and shouts of joy.
 
Watching the hounds fly across the fields and through the wood was truly a delight. Built slightly larger than the pack we follow in England, stag hound bloodline one’s told; graced with a swift pace. They looked healthy, fit and were keen to serve; controlled well and attentive; demonstrating unreserved loyalty to Huntsman and Master Gerd Klapschus. Upon returning to the Marbach Stud, we both appreciated seeing the Français-Tricolores being rewarded with the cow stomach lining. This was a splendid way of saying thank you to them, for the days sport we all enjoyed. Your country was open and bold with obstacles and jumps, all providing fascination and a challenge to ride across.
 
The whole experience was truly wonderful; the adrenalin was flowing throughout, with animated laughter and jubilation being the order of the day.  We both decided that hunting with Badischer Schleppjagdverein Hardt Meute at the Marbach Stud was so fantastic that we would like to come back and hunt next year. We were both humbled by the kindness and warmth of our German hosts, who made the weekend spectacular for us.  There are many characters’ that will be remembered and whom we are indebted to.
Our adventure was very enjoyable and thank you again, for such a fabulous time; it is appreciated. We made lots of good friends that day hunting in Germany.

Report: Robert & John






Robert




John











Landestrainer Vielseitigkeit Fritz Pape